Nordseewoche oder der erste Anlauf

22.05. - 23.05.2010


22.05.2010
Samstag, die Crew Sabine, Dieter, Reinhold, Bernd und Martin ergänzt um HaJo (schon von der Überführung an Bord) wollen die dritte Teilnahme an der Nordseewoche bestreiten. Dieses Mal soll nach der Zubringerregatta Wilhelmshaven - Helgoland, Rund Helgoland und Rund Skagen mit Endpunkt Kiel bestritten werden. Am Freitagabend nach dem Eintreffen - es war eine entspannte Anreise in Bernds Mercedes Viano Van - wird noch über mögliche Strategien für den nächsten Tag diskutiert. Auf die Frage ob die Mittelrinne genutzt werden soll kommt der Einwurf: Am besten fahren wir hinter den Ortskundigen her.
Start ist um 10Uhr um 8:25 verlassen wir die Marina und sind 9:05 durch die Schleuse.
Der Wind ist NW 3-4, wir fahren mit G2 und Groß. Den Spi lassen wir im Vorschiff, sein Einsatz ist unwahrscheinlich. Unser Start ist gut, gleichauf mit den direkten Mitbewerbern. Nach einigen Kreuzschlägen auf der Bb Seite sind wir im führenden Pulk. Weiter Zurückliegende wechseln auf die Stb Seite und fallen noch weiter zurück. Am Minser Oog angekommen sind wir führendes Schiff. Ein lokaler Pfadfinder löst wohl nicht unsere Strategiefrage. Wir entscheiden uns über den 5m Bereich der Wangerooger Plaate zu fahren. Bis auf Einen (dem späteren Sieger der Grp.2) folgen uns Alle. Wir bauen unseren Vorsprung weiter aus und erreichen das Ziel vor Helgoland um 15:07.
Es sind bisher nur wenige Teilnehmer angekommen. Das gibt uns die Chance 2mal Rum zu bekommen. Wir können den Feierabend geniessen und uns mental schon auf Rund Skagen vorbereiten. Wir geben unsere Crewliste ab und bekommen eine Flasche Rum die uns auf der Fahrt stärken soll. Am Abend nehmen wir den Preis für den ersten Platz Grp.1 entgegen. Von allen Schiffen aus Wilhelmshaven war nur eins berechnet schneller (der erwähnte Abweichler, er hatte wohl den Strom im Wangerooger Fahrwasser gut genutzt). Wir sind zufrieden den als wir beim letzten Mal den Sprung nach Edinburgh schafften waren wir genauso erfolgreich. Aber es sollte noch weitere Parallelitäten geben.

23.05.2010
Sonntag, mit frischen Brötchen gestärkt machen wir uns für Rund Helgoland bereit. Die Sicht ist aufgrund von Seenebel auf manchmal nur 100m begrenzt. Im morgendlichen briefing war das angekündigt worden, allerdings auch mit der Chance der Besserung. Konsequenterweise erfolgt zunächst eine Startverschiebung auf 11. Wir verholen in den Vorhafen. Mit der Zeit segeln bei ca.4 Bf einige Yachten hinaus wir entschließen uns, als einmal 500m Sicht zu folgen, Kurs Düne Ost. Kaum draußen wird es wieder dichter und gegen 12 werden alle Teilnehmer in den Hafen beordert. Dort erfolgt letztendlich um 14Uhr die Absage der Wettfahrt. Ein gutes Omen? Bei der erfolgreichen Edinburgh Regatta war für uns Rund Helgoland auch ausgefallen.
Wir können uns daher in Ruhe um den Proviant kümmern. Wie immer wird zuviel eingekauft. Z.B. das Mineralwasser reichte noch bis Rund Bornholm. Eine Salami ist immer noch an Bord. Der Renner ist Rum. Als Geheimtipp wird uns Ron Zacapa aus Guatemala empfohlen - wir bereuen den Kauf nicht. Am Abend essen wir bei Störtebecker im Oberland und geniessen Helgoländer Knieper als gemeinsame Vorspeise - ungeteilte Meinung: Ein Genuss.

24.05.2010
Montag, 18:10 ist unser Start, bis 17Uhr muß durch ein Kontrollgate vor dem Hafen mit Trysegel und Sturmfock gesegelt werden. Wir erledigen das um 16:45. In der Zeit zuvor nehmen wir am Wetterbriefing teil, montieren den Sattelitentracker (daheim kann unser Kurs im Internet verfolgt werden). Das Wetter ist happig angesagt. Eine Front aus NW soll 6 - 7 Böen 8 bringen Temperaturen deutlich unter10°C + chillFaktor. Es wird dringend gewarnt zu nah unter der Küste zu segeln es wird im Bereich Jammerbucht mit über 10m Wellenhöhe gerechnet. Um uns zu entspannen besuchen wir alle das renovierte Schwimmbad. Wir sind überrascht, zu Recht nennt es sich Wellness Oase. 18:10 Start mit G3 und Groß ohne Reff bei 14 - 16 kn Wind. Wir haben freien Wind und kommen gut weg (was uns auch die Daheimverfolgenden bestätigen).
Wir kreuzen auf das erste Ziel Hoorns Rev. Der Wind nimmt zu und auch die Welle. Ein Reff ist die erste Konsequenz. Das Schiff schlägt markerschütternd in jedes fünfte Wellental. Gegen 1:20 stellt Reinhold fest der Salontisch ist aus der Verankerung, er liegt auf der Seite und die Batterien drohen herauszurutschen. Wir rollen das Vorsegel weg um mehr Ruhe für die Reparatur zu haben. Zudem besteht wegen eines Vermessungsschiffs auf Kollisionskurs Wendebedarf. Mit Gurten laschen wir den Tisch auf der Seite liegend fest, auf der Gegenseite keilen wir Fender unter die Batterien. Die Wende gelingt. Der Tisch bleibt stabil liegen. Da trotzdem die Situation/Stabilität bei noch mindestens 1,5 Tagen unter diesen Bedingungen nicht abzusehen ist wird der Kurs zurück nach Helgoland abgesetzt. Wir segeln dabei schnell und ganz kommod nur unter Groß und machen um 7Uhr im Südhafen wieder fest.

25.05.2010
Dienstag, der Tag des Katzenjammers, es herrscht gedrückte Stimmung wegen der Aufgabe, dass von 87 Gemeldeten, 54 starteten und nur 30 ankamen ist ein schwacher Trost. Besonders ärgerlich ist das Ergebnis der Ursachensuche. Der Tisch war nur an einer Art Viertelstab am Boden mit ein paar Holzschrauben von Innen nach Außen befestigt. Eindeutiges Urteil: Das konnte nicht halten und das war nicht seefest. Dieter besorgt große Stahlwinkel aus dem exzellent sortierten Baumarkt (Helgoland!).
Wir denken die Reparatur sollte für das anschließende Programm halten, denn wir wollen jetzt erst recht Rund Bornholm schaffen. Wir beschliessen für das Anschlußprogramm JAZARA über den NOK nach Kiel zu bringen.

26.05.2010
Mittwoch unser Ziel ist möglichst nach Brunsbüttel in den NOK zu kommen. Der Skipper hat das HW Cuxhaven für 18Uhr herausgefunden. Nach zollfreier Betankung fahren wir zum Elbefahrwasser, dort erlaubt SW 4 später 5 eine rauschende Fahrt doch unser SOG bleibt niedrig. Ursache HW war um Mittag wir segeln gegen den Strom. Zurück macht keinen Sinn so segeln wir weiter 22:30Uhr erreichen wir Brunsbüttel, werden zügig geschleust, der Skipper wird von der Polizei überprüft, keine Beanstandung - es ist also doch gut erst nach dem Anlegen einen Schluck zu nehmen- 23:30 im Binnenhafen fest. Es wird der Rum probiert und die Stimmung wird ausgelassener. Bettruhe ist 1:30.

27.05.2010
Donnerstag, nach ausgiebigem Frühstück mustern Sabine und Martin ab - die Arbeit ruft. Wir nehmen 11:45 Kurs auf Kiel Holtenau. Die Fahrt ist bei schönem sonnigem Wetter problemlos. JAZARA fährt mit 2200 R/min ca. 5,5kn entspannend angenehm (mit CHOU CHOU wäre das nerviger geworden. Als Ergebnis sind die Rostflecke an Deck weitgehend entfernt und das Cockpit glänzt nach Reinigung und Politur. 21 Uhr haben wir die Schleuse passiert und
21:45 haben wir im Yachthafen Stickenhörn in unserer vorreservierten Box festgemacht.

28.05.2010
Freitag, die restliche Crew reist ab, Jazara bleibt vor Ort für einen Frohnleichnams Urlaubstörn. Bernd besorgt über seine Firma einen Mietwagen. Wir fahren zur Mittagszeit los. 16 Uhr steigen wir in Hooksiel in das dort geparkte Luxusgefährt (siehe Anreise), der Mietwagen wird in WHV zurückgegeben und gegen 22Uhr sind Alle sicher und zufrieden zuhause.
Der Erfahrungsschatz ist gewachsen. Ziele bleiben. Wie beim ersten Edinburgh Versuch sind wir wieder auf Los.

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Gruß HaJo

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